Das haben wir in Burundi erlebt
Direkt nach unserer Ankunft in Bujumbura besuchen wir das „Centre Médical Hippocrat“ und sichten unsere Patienten für den nächsten Tag. Von den lokalen Ärzten, Dr. Beatrice Kamikazi und Dr. Léandre Nimbona, werden wir freundlich empfangen. Am 19. Oktober machen wir uns mit den Strukturen des Krankenhauses vertraut und beginnen kurz darauf bereits mit den ersten Operationen. Die Fälle reichen von angeborenen Fehlbildungen über Vollhauttransplantationen hin zur Entfernung schwerer Tumore.
Wir behandeln einen zweijährigen Jungen mit einem vaskulären Tumor im Bereich der Glabella. In den nächsten Tagen stehen weitere Herausforderungen an. Von einem Speicheldrüsentumor über den Weichteildefekt des Unterschenkels hin zu einer iatrogenen Brustdeformation. Die Beta Humanitarian Help sieht sich schweren Fällen gegenübergestellt, die sie durch die Unterstützung der lokalen Ärzte und des gesamten Teams mit Bravur meistern kann. Am 21.10. erhalten wir dank der Unterstützung der UNICEF und der Stiftung Stamm die Möglichkeit, ein Pygmäen Dorf zu besuchen. Dort sammeln wir ganz besondere Eindrücke. Danach geht es mit komplexen Behandlungen im Krankenhaus weiter – am 22.10. stehen wir einer Verbrennungskontraktur des linken Fußes gegenüber. Wir meistern eine Transplantation durch lokale Hautlappen. Ein anderer Patient leidet unter einem Abszess an der Parotis, ein weiterer unter Weichteildefekten des linken Fußes. Am 23.10. erleben wir dann eine völlig neue Dimension der Gesichtschirurgie. Es handelt sich um ein massives Rhabdomyosarkom des linken Gesichts, Gaumens und Nasenlochs. Wir führen 1kg Tumordebulking durch. Es erfordert eine Transfusion von sechs Erythrozytenkonzentraten.
Der Patient wird auf die Intensivstation des Uniklinikums von Bujumbura verlegt. Eine völlig neue Herausforderung, für alle von uns. Der Einsatz in Burundi ist kräftezehrend, aber ebenso erfüllt es uns mit Stolz und Dankbarkeit, helfen zu können.