September 2017: Beta Humanitarian Help auf Madagaskar

Einsatz in der Polyclinique Universitaire NEXT vom 06.09. – 17.09.2017

Im September 2017 hat sich unser Team nach Antsiranana auf Madagaskar begeben. Es bestand aus den plastischen Chirurgen PD Dr. Armin Kraus und Dr. med. Daniel Sattler, der Allgemeinärztin Dr. Lisa Gambhir und der Anästhesistin Dina von Rohrscheidt.

Was führt uns nach Madagaskar?

Madagaskar zählt zu den ärmsten Staaten der Welt. Etwa 40% der Bevölkerung ist unterernährt, Zugang zu sauberem Trinkwasser hat nicht einmal die Hälfte der Inselbewohner. Endemische Krankheiten wie die Pest und Malaria und auch ein hoher Anteil an Lepraerkrankungen sind Teil der kritischen gesundheitlichen Lage auf Madagaskar. Auf etwa 100.000 Personen kommen nur 16 Ärzte. Ein Drittel der Bevölkerung sind Analphabeten.

Das Beta Humanitarian Help Team reist in die Polyclinique Universitaire NEXT in Antsiranana. Bei der Klinik handelt es sich um ein Projekt des Italieners Luigi Bellini, der das Hospital 1998 gemeinsam mit der katholischen Kirche gründete. Im Fokus unserer Arbeit steht die Behandlung angeborener Missbildungen, schwerer Verbrennungsfolgen, beeinträchtigender Weichteiltumore oder –defekte sowie Handerkrankungen.

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Das haben wir in Madagaskar erlebt

Empfangen werden wir von drei madagassischen Kollegen, die uns freundlich in der Polyclinique Universitaire NEXT willkommen heißen. Wir werden schnell mit unseren chirurgischen Aufgaben und den vor uns liegenden Herausforderungen bekannt gemacht. Der Interplast Traumatologe Dr. Vasters ist bereits seit vier Monaten vor Ort und hat im Voraus die Fälle gesammelt und vorbereitet. Bereits am Ankunftstag können wir die ersten Patienten sehen und uns ein Bild von den Behandlungen machen. Im Fokus stehen insbesondere Verbrennungsopfer mit schwerwiegenden Narben und Kontrakturen. Aber auch angeborene Missbildungen, Handerkrankungen sowie Defekte und Tumore der Weichteile müssen behandelt werden. Das Team der Beta Humanitarian Help sieht sich einer Bevölkerung gegenübergestellt, die seit Jahren mit schweren Krankheitsbildern lebt, ohne eine Möglichkeit gehabt zu haben, diese zu behandeln. Nun sind wir gefragt, in den zwei Wochen unser Bestes zu geben – und werden dabei tatkräftig von dem Krankenhauspersonal und durch die Dankbarkeit der Patienten unterstützt!

Das haben wir in Madagaskar erreicht

Im Fokus unseres Einsatzes stehen Verbrennungen, Fehlbildungen, Tumore und Weichteildefekte. Wir sehen einen gerade mal 17-jährigen mit einem gewaltigen Mittelgesichtstumor. Es gelingt uns, das Teratom zu entfernen und wir können durch Schläfen- und Stirnlappen das Gesicht rekonstruieren. Zu unseren täglichen Behandlungen zählt die Deckung von Weichteildefekten mit myokutanen Muskellappen sowie die Versorgung zahlreicher Verbrennungsopfer.

Am Ende blicken wir auf zahlreiche erfolgreiche Operationen zurück. Dank unserer madagassischen Kollegen und Dr. Thomas Vasters ist auch die richtige Nachsorge garantiert. Das Projekt des Polyclinique Universitaire NEXT ist nachhaltig und langfristig gedacht und wir sind froh, ein Teil davon sein zu dürfen.

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Fazit über die Hilfe in Madagaskar

Veränderung lässt sich am besten gemeinsam schaffen. Wir sind dankbar für die tolle Unterstützung – einerseits durch die madagassischen Ärzte und andererseits durch den Interplast Kollegen Dr. Vasters. Wenn sich Leute mit einem gemeinsamen Ziel zusammentun, kann so viel erreicht werden.
Ein Großteil der madagassischen Bevölkerung lebt bereits jahrelang mit schwerwiegenden Erkrankungen oder Fehlbildungen und hat sich mit diesem Zustand zumeist schon abgefunden. Wir sind froh, ihnen gesundheitliche Verbesserung und damit eine Steigerung ihrer gesamten Lebensqualität ermöglichen zu können.

Jeder Mensch sollte darauf hoffen dürfen, Hilfe zu bekommen. Die Beta Humanitarian Help setzt sich zum Ziel, den Menschen diese Hoffnung zurückzugeben und diese auch Realität werden zu lassen.